Lehrpersonen: Prof. Alexander Schwarz - Dorothee Riedle - Christoph Vüllers
Das Thema Moscheebau wird in Deutschland meist vor dem Hintergrund von Integrationsdebatten, Angst vor Heimatverlust und möglichen Nachbarschaftskonflikten diskutiert. Hauptsächlich entstehen unauffällige, versteckte Gebetsräume und in Gewerbe- oder Industriegebieten, fast stereotype, osmanische Zentralkuppelmoscheen mit angegliedertem Minarett. Dabei kommt die Frage nach der Architektur der Moscheebauten leider meistens zu kurz.
In diesem Entwurf beschäftigen wir uns, ausgehend von den drei wesentlichen, klassischen Bauformen der Moschee – der arabischen Säulenmoschee, der persischen Hofmoschee und der osmanischen Zentralkuppelmoschee – mit der Frage nach einer zeitgemäßen, europäischen Ausformung einer Moschee.
Wir wollen untersuchen wie sich eine Moschee im heterogenen Stadtraum zwischen Bohnenviertel, Leonhardskirche und Hauptstädter Straße positionieren kann.
Die typischen Merkmale von sakraler Architektur im Allgemeinen, die abseits von funktionalen Aspekten immer auch atmosphärischen Ansprüchen genügen muss, interessieren uns dabei ebenso wie die spezifisch muslimischen Anforderungen an ein Gotteshaus. Darüber hinaus sollen in unserem Entwurf einer Moschee neben dem eigentlichen Gebetsraum in dem die Chutba, die Freitagspredigt stattfindet, auch weitere für die Gemeinde wichtige Funktionen wie Unterrichts- und Aufenthaltsräume, Läden und Dienstleistungen Platz finden.
Die Bearbeitung erfolgt in Zweierteams. 10 Bearbeiter werden gelost, diese benennen jeweils einen nicht gelosten Entwurfspartner.
Den Teilnehmern des Entwurfes empfehlen wir das begleitende Seminar
„Moschee - Ort, Raum, Institution“
Endabgabe: 10.07.2018