Die Universität Stuttgart – Institut für öffentliche Bauten und Entwerfen, Prof. Alexander Schwarz – gewann in Zusammenarbeit mit David Chipperfield Architects Berlin einen der drei ersten Preise des Piranesi Prix de Rome 2016.
Die Aufgabenstellung des offenen Ideenwettbewerbs der Accademia Adriane di Architettura e Archologia beinhaltete eine Umgestaltung der Via dei Fori Imperiali in Rom, dem zentralen archäologischen Gebiet in der Stadt zwischen der Piazza Venezia und dem Kolosseum. Der von der Accademia Adriana di Architettura e Archäologie veranstaltete Wettbewerb suchte nach einem Konzept, das die Beziehung zwischen der städtischen Architektur und der Archäologie am überzeugendsten interpretiert.
Der Entwurf sieht eine Umwandlung der städtischen Achse aus den 1930er Jahren und der archäologischen Ausgrabungsstätte in einen zentralen Park vor. Bezugnehmend auf die Tradition der romantischen Landschaftsgärten mit antiken Ruinen beschreiben die unterschiedlichen Ebenen der archäologischen Stratigraphie eine kontinuierliche Topographie. Sechs neue Gebäude, darunter ein Museum, ein neues zentrales Eingangsgebäude für das Forum Romanum, ein Restaurant, ein Café und ein unterirdisches Antiquarium, sind behutsam in die neue Topographie eingebettet.
Das Museo Ludus Magnus führt die Grundidee des Entwurfs weiter. Gegründet auf den Ausgrabungen der Gladiatorenschule vervollständigt es das urbane Stadtgefüge. Die transluzente Fassade aus dünnen Marmorplatten, die die neue architektonische Form umhüllt, steht im Dialog mit dem Kolosseum und unterstreicht dessen monumentalen Charakter. Einschnitte in der Fassade markieren den Eingang, der von den Besuchern beim einfachen Überschreiten der geschwungenen Brücke erreicht werden kann. Zentrales Ausstellungsobjekt sind Fragmente des ursprünglich 13m hohen und 18m breiten marmornen Plans der Stadt Rom, die Forma Urbis Severiana. Ausgestellt sind sie im Herzen des Museums in einem zweigeschossigen Raum, der dem historischen Ausstellungsraum angelehnt ist. Um diesen Raum erschließt sich auf den verschiedenen Geschossen der freie Museumsrundgang: von den Steinartefakten in der Krypta, gelangt man über eine Vielzahl an historischen Plänen Roms von Piranesi, Janina und Nibby, über Pläne zu den Ausgrabungen des Forum Romanum bis hin zur Geschichte der Via dei Fori Imperiale.
Team Uni Stuttgart: Prof. Alexander Schwarz, Selina Ahmann, David Eicher, Juliane Schwarz, Johannes Wenzel