Diskussionen über Moscheebauten im Kontext westlicher Gesellschaften des 21. Jahrhunderts werden sowohl auf der integrationspolitischen Ebene, als auch im Hinblick auf Architektur und Städtebau kontrovers geführt.
Die intensive Beschäftigung der Öffentlichkeit mit dem Moscheebau und Moscheebaukonflikt basiert auch auf einer veränderten Dimension der Bauaufgabe. Islamische Gebetsräume, die in der Anpassung vorhandener Bausubstanz in Hinterhöfen entstanden, blieben im öffentlichen Raum und der städtischen Silhouette weitgehend unbemerkt. Von neuen Moscheebauten an repräsentativen Orten ist gleichermaßen ein gesellschaftlicher und architektonischer Beitrag zur städtebaulichen Situation gefordert.
Mit den Hintergründen der Debatte, sowie möglichen baukünstlerischen Antworten werden wir uns in diesem Seminar beschäftigen. Es gilt ein grundlegendes Verständnis der Historie und Praxis des Islam zu erlangen und bedeutende Bauwerke in der geschichtlichen Entwicklung des Moscheebaus zu analysieren. Neben dem räumlichen Repertoire des islamischen Sakralbaus bis in die europäische Gegenwart, möchten wir uns mit der gesellschaftlichen Wahrnehmung und dem zeitgenössischen Potential der Bauaufgabe auseinandersetzen.
Die Teilnahme empfiehlt sich besonders als Begleitung des Entwurfes
„Eine Moschee für Stuttgart“
Endabgabe: 31.07.2018