Lehrpersonen: Prof. Alexander Schwarz - Sebastian J.R. Fatmann - Dorothee Riedle
Die rituelle Reinigung des Körpers durch das Element Wasser ist eine Konstante in der Kulturgeschichte des Menschen.
In Bad Cannstatt entstanden die Mineralbäder, obgleich die hier vorzufindende Kraft des Quellwassers bereits den Römern bekannt war, im Zuge des Aufkommens der Kurbäder des frühen 19. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit blühte Cannstatt als Kur- und Erholungsort gutsituierter Gäste auf, verlor dann jedoch durch die Industrialisierung seine Wichtigkeit.
Eine lange Tradition der Badekultur ist heute zudem vielerorts einer anderen Bedeutung verfallen. Ohne die stereotypen Muster von Spa-Hotel-Oasen zu repetieren, gilt es diese architektonische und gesellschaftliche Lücke wieder zu füllen.
In dem Entwurf des Mineralbades Cannstatt wollen wir uns damit befassen, den Glanz der Badekultur vergangener Tage wieder zu entdecken und diesen in eine zeitgemäße Art zu transformieren.
Das Zusammenspiel von Raum und Wasser - fest und flüssig - , der Klang, als auch die Reflektion des Wassers sind von Bedeutung. All dies sind Dinge die unsere Sinne beeinflussen und eine Atmosphäre bilden.
Im Kontext des historischen Kursaals und Kurparks soll ein Ort bestimmt werden, der das Zusammenspiel von Wasser, Körper, Licht und Raum feiert.