Lehrpersonen: Prof. Alexander Schwarz - Kateřina Krupičková - Fabio Magnago
Die Ruine des ehemaligen Tangalle Bay Beach Hotels liegt verlassen auf einer Klippe im Süden Sri Lankas. Warum das Gebäude nach einer offensichtlich ambitionierten Sanierung 2012 und einem Verkauf 2017 in Teilen gänzlich abgebrochen, und ansonsten sorgsam auf den Rohbau zurückgebaut wurde, ist nicht öffentlich bekannt.
Der ursprüngliche Entwurf stammt von Valentine Gunasekara, mit einer in Art und Umfang unklaren Beteiligung von Christopher de Saram. Beide Architekten studierten an der AA in London, der 1931 geborene Gunasekara begann seine Karriere dann 1959 als Mitarbeiter im Büro Geoffrey Bawas. Ein Rockefeller-Stipendium im Jahr 1965 markierte einen wichtigen Wendepunkt seines Schaffens: der zweijährige Aufenthalt in den USA und die Bekanntschaft mit Architekten wie Louis Kahn, Richard Neutra und Eero Saarinen hinterließen einen bleibenden Einfluss und brachten Gunasekara dazu, nach seiner Rückkehr eine neue, in Sri Lanka verortete Interpretation der Moderne zu suchen. Die sehr expressive, durchaus auch amerikanisch geprägte Formensprache, die daraus entstand führte bald zu Spannungen mit Geoffrey Bawa, aus dessen Büro heraus Gunasekara 1969 mit acht weiteren Architekten seine Selbstständigkeit begann.
Im gleichen Jahr erhielt Gunasekara den Auftrag, auf einem Felsvorsprung zwischen zwei Stränden eine Hotelanlage zu entwerfen: das Tangalle Bay Beach Hotel. Der 1972 fertiggestellte Bau verteilt die ingesamt 35 Zimmer auf vier eigenständige Volumina, die der Topografie folgend in Richtung Meer ausgerichtet sind. Als Eingangsbereich und zentrales Verbindungsstück wurde ein überdachter, ellipsenförmiger Raum entworfen, der die vier Baukörper auf zwei Geschossebenen miteinander verknüpfte. Dieser Bereich ist heute nicht mehr erhalten – er wurde sorgsam abgetragen. Seit 2017 ist das Hotel verlassen.
Auf dem Grundstück soll in diesem Semester ein Kultur- und Schulungszentrum für die Sarana-Gruppe entstehen. Die Organisation engagiert sich über ein umfassendes Unterrichtsangebot für die Weitergabe lokaler traditioneller Techniken, natürlicher Heilmethoden sowie Tanz- und Performancekunst. Dabei sucht sie einen sozialen Mehrwert für die lokale Bevölkerung, der kostenlose Bildungsangebote in unterschiedlichsten Formaten und nachhaltige Wirtschaftskreisläufe angeboten werden. Ihr Ziel ist es, einen Ort zu schaffen, der synergetisch sowohl der lokalen Gemeinschaft als auch Tourist:innen offensteht.