Lehrpersonen: Prof. Alexander Schwarz - Dorothee Riedle - Kateřina Krupičková
„Noch fünfmal Weihnachten, dann ist hier Schluss“ war die dramatische Botschaft die die Besucher der Christmesse in der Stuttgarter Pauluskirche dieses Jahr über dem Kirchenportal lesen mussten.
Wie viele in der Nachkriegszeit gebaute Gotteshäuser hat die Pauluskirche einen enormen Sanierungsdruck, dessen hohem finanziellem Aufwand eine schwindende Zahl an Gläubigen gegenübersteht.
In unserem Entwurf möchten wir Positionen zwischen Abriss und denkmalgerechter Sanierung untersuchen. Wie kann man das Ensemble, bestehend aus Kirchenraum, Gemeindesäälen und Kindergarten auf dem trigonalen Grundstück im Stuttgarter Westen weiter bauen?
Im Anbetracht des ökologischen Wandels im Planen und Bauen, soll der Erhalt sowie das materielle und konstruktive Weiterbauen an Bestandsgebäuden priorisiert und die graue Energie, die vom Material über den Transport bis zur Konstruktion in diesen steckt, berücksichtigt werden.
Die Nachverdichtung, Umdeutung und Fortführung der bestehenden Bebauung auf der innerstädtischen Parzelle der Pauluskirche soll dem kirchlichen Betrieb mögliche neue Nutzungen (zB eine Musikschule) hinzufügen und eine neue stadträumliche Präsenz erreichen.
Im Umgang mit den Bestandsgebäuden müssen wir als Architekt*innen unsere gebaute Umwelt als Teil unseres kulturellen Erbes mit seinen Auswirkungen auf unsere Identität bewerten können. Über ökologische und ökonomische Kriterien hinaus, ist dieser Umgang bezeichnend für unser Verständnis von Kontinuität, Kontext und Geschichte unserer Zivilisation.