Lehrpersonen: Dorothee Riedle - Fabio Magnago - Elena Masla - Kateřina Krupičková
Es gibt wohl nicht viele Begriffe, die so allgegenwärtig und dabei gleichzeitig so unscharf sind wie „Luxus“. Seine Bedeutungen sind, wie auch seine Bewertungen und Konnotationen, vielschichtig, je nach kulturellem, historischem und sozialem Kontext teilweise gegensätzlich, und wirken fast individuell verhandelbar.
Verwunderlich ist, dass die Architekten den Diskurs um das Thema offenbar größtenteils anderen Fachdisziplinen überlassen, und eine Verwendung des Begriffes und folglich eine offensive Auseinandersetzung mit seiner Bedeutung für die eigene Arbeit meist aktiv vermeiden. Dabei scheint es offensichtlich, dass die Frage „was ist Luxus“ und die zahlreichen möglichen Antworten darauf für das gesamte Spektrum architektonischer Tätigkeit relevant und auch in gebauten Beispielen manifestiert sind.
Im Seminar wollen wir durch eine breite Beschäftigung mit dem Thema, durch Diskussion und gemeinsame Lektüre, aber vor allem durch das Verfassen eigener Texte Gedanken sammeln und zu einer eigenen Position entwickeln.
Für die Ausarbeitung der Essays gehen wir eine Woche lang an einen Ort, der symptomatisch für das breite Spektrum der Erscheinungsformen von Luxus stehen kann: Jørn Utzons berühmt gewordenes Haus „Can Lis“ bei Portopetro auf der Insel Mallorca.
Die Ergebnisse aus dem Seminar werden in einer kleinen gedruckten Publikation zusammengefasst.
Eine kleine Einführung in das Schreiben und die eigenständige Analyse und Recherche architekturtheoretischer Texte sind dem einwöchigen Schreibworkshop in Can Lis vorgeschaltet.