Lehrpersonen: Prof. Alexander Schwarz - Fabio Magnago - Katerina Krupickova
Auf der Prinzeninsel Büyükada vor Istanbul steht die düstere Ruine des wohl größte Holzhauses Europas.
Zur Geschichte des Gebäudes gibt es widersprüchliche und unklare Angaben: vermutlich wurde es zwischen 1897 und 1898 nach Plänen des Architekten Alexandre Vallaury als Grand Hotel für die Betreibergesellschaft des berühmt-berüchtigten Orient Express gebaut, aber nie eröffnet. 1902 wurden Haus und Grundstück von der griechischen Bankierswitwe Eleni Za- rifis gekauft um nach kleineren Anpassungen wiederum dem ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel zur Nutzung als Waisenhaus und -schule gespendet zu werden.
Die ohnehin schwierigen politischen Beziehungen zwischen dem türkischen Staat und der griechisch orthodoxen Gemeinde verkomplizierten sich immer weiter und führten 1977 zur endgültigen Schließung des unter dem Namen Prinkipo betriebenen Waisenhauses und seiner Beschlagnahmung durch den Staat. Seitdem steht das Haus leer und verfällt immer schnel- ler, 2012 erfolgte die Rückgabe an das Patriarchat, welches zunächst die Absicht einer Sanierung und Nutzung durch eine Umweltorganisation verkündete. Passiert ist bis heute nichts, das Haus steht seit 2018 auf der Liste der bedrohtesten Kulturdenkmäler Europas.
Unser Entwurf sucht nach architektonischen, räumlichen und funktionalen Ideen, dem Haus eine sinnstiftende Zukunft sichern könnten.