Lehrpersonen Dorothee Riedle - Sebastian J.R. Fatmann - Christoph Vüllers - Robert Peter
„Die Genialität einer Konstruktion liegt in ihrer Einfachheit. Kompliziert bauen kann jeder.“
Sergei Pawlowitsch Koroljow, Raumfahrtpionier
Die meisten Emissionen in Ausstellungshäusern verursacht die Klimatechnik in Depots und Ausstellungsräumen. In der aktuellen Suche nach mehr Nachhaltigkeit in Museen geht es daher meist darum, die Unmengen benötigter Energie möglichst regenerativ z.B. über Geothermie, Abwasserwärmenutzung und Photovoltaik herzustellen. Der Verbrauch soll durch aufwendige technische Monitoringsysteme und Risikomanagement reduziert werden. Unsere fortschrittsgläubige Gesellschaft neigt dazu, für anstehende Probleme eine maximalkomplexe Lösung zu finden. Der Einsatz von energiesparender LED-Beleuchtung in fensterlosen Ausstellungsräumen führt jedoch am Kern des Problems vorbei.
Die hohen konservatorischen Anforderungen an den Erhalt von Kunstwerken – 20 Grad Raumtemperatur, 50 Prozent Luftfeuchtigkeit, zwei- bis vierfacher Luftwechsel, kein Tageslicht – werden kaum hinterfragt, obwohl sie sich eher am technisch Machbaren orientieren als an konservatorischen Notwendigkeiten. Dabei haben bedeutende Kunstwerke über Jahrhunderte in Gebäuden ganz ohne aufwendige Klimatechnik überlebt.
In unserem Seminar suchen wir daher nach Möglichkeiten, Ausstellungsräume mit ganz einfachen Mitteln und ohne großen technischen Aufwand zu errichten. Der Blick richtet sich dabei nicht nur auf den Verbrauch im Betrieb, sondern auch auf den Aufwand grauer Energie bei der Errichtung der Gebäude. Wir untersuchen dabei erfolgreiche Strategien beispielhafter Bauten und finden im Laufe des Semesters zu eigenen Lösungen.