Kunst und andere wunderbare Objekte zu sammeln war jahrhundertelang dem Adel vorbehalten. In Schlössern und Palästen häuften Könige und Fürsten umfangreiche private Kunstsammlungen an, die dem gemeinen Volk weitgehend verschlossen blieben. Im Zeitalter der Aufklärung und mit dem Erstarken des Bürgertums zu Beginn des 19.Jhs. wurde zur allgemeinen Bildung des Volkes ein neuer Bautypus erfunden, der Kunstsammlungen für jedermann zugänglich ausstellen sollte: das Museum (von griech.: musio – Tempel und Heiligtum der Musen, der Schutzgöttinnen der Kunst und Kultur). Seitdem sind Museen kulturelle Einrichtungen, die in besonderem Maße das Bild der Städte bestimmen und wichtige, Identifikation stiftende Merkpunkte sind.
In unserem Seminar möchten wir uns mit prominenten Beispielen des Museumsbaus und ihrer Bedeutung im öffentlichen Raum auseinandersetzen. Dabei werden wir neben dem städtebaulichen Kontext und der architektonischen Gestalt spezifische Kriterien wie Typus, Erschließung und Wegführung, Beleuchtungskonzept und Lichtführung, Außenbezug und Orientierbarkeit untersuchen. Grundsätzlich interessiert uns auch die Position, die ein Museumsbau im Spannungsfeld zwischen ausgestelltem Exponat und der umgebenden Stadt einnimmt.