Wie kaum ein anderer Architekt hat Theodor Fischer, insbesondere durch seine Lehre an der Technischen Hochschule Stuttgart und der TH München, eine ganze Generation von Architekten geprägt. Sein praxisorientierter, toleranter, von Städtebau und Werkkunde geprägter Unterricht zog zahlreiche Studenten an, die weit über die Stuttgarter Schule hinaus Geschichte machten, darunter Namen wie Paul Bonatz, Paul Schmitthenner, Martin Elsässer, Hugo Häring, Ernst May, Erich Mendelsohn, Wilhelm Riphahn, Adolf Abel, Dominikus Böhm und der Holländer Jacobus J. P. Oud; einige wurden zu Protagonisten einer radikalen Moderne.
In unserem Seminar wollen wir dem Schaffen von Theodor Fischer anhand seiner verwirklichten Bauwerke nachspüren und diese analysieren. Neben seinem städtebaulichen Wirken, das München durch die Staffelbauordnung bis heute prägt, wollen wir auch sein räumliches Repertoire und das reichhaltige baukünstlerische Schaffen im Detail entdecken. Trotz seinem Interesse für traditionelle, einfache Formen hat er historische Anleihen und Zitate eigenständig in die Gegenwart weiterentwickelt, verfremdet und moderne baukonstruktive Lösungen gesucht.
Als Teil des Seminars werden Tagesexkursionen zu verschiedenen Gebäuden und Wirkstätten stattfinden. Wir wollen außerdem mittels der Veröffentlichungen von Theodor Fischer einen Einblick in seine Gedankenwelt erhalten, die sich, im Sinne eines neugierigen Fortschreitens, fast dialektisch zwischen alt und neu, Tradition und Moderne, bewegte.
Die Teilnahme empfiehlt sich besonders als Begleitung des Entwurfes »Stuttgarter Schule, Theodor-Fischer-Institut Stuttgart«.
Endabgabe Seminar: Februar 2020
1. Termin: Di. 15.10.2019, 12:00 Uhr, Raum 7.17 (7.OG)