Lehrpersonen: Prof. Alexander Schwarz - Jonas Schneck - Dorothee Riedle
„Hirschberger Tal“ klingt nicht besonders international, doch schon im geläufigen deutschen Namen spiegelt sich die wechselvolle Geschichte des idyllischen Ortes im Süden von Polen. Kotlina Jeleniogórska ist eine große Talsenke am Rande des Riesengebirges, deren landschaftlicher Reiz ab dem 19. Jahrhundert, damals als Teil Preußens, zur Errichtung zahlreicher herrschaftlicher Schlösser und Landsitze verführte. Die sie umgebenden englischen Landschaftsgärten gehen zum Teil ineinander über und schaffen so eine fließende Parklandschaft, in welche sich die natürlich entstandenen Vulkanhügel malerisch einfügen. Auch heute ist das Hirschberger Tal sehr populär, verstärkt seit 1989 werden Parks und Schlösser gepflegt und restauriert. Nach dem zweiten Weltkrieg ist die Volksrepublik Polen, als Teil des Ostblocks unter massivem Einfluss der Sowjetunion, von großflächiger Umsiedelung und Neubesiedelung betroffen. So ergeht es auch dem Städtchen Miedzianka (deutsch: Kupferberg), einst reich geworden durch seine namensgebenden Kupferminen. Die Sowjetunion organisiert dort über gut 10 Jahre den Abbau des ebenfalls vorhandenen Urans, bis der Ort schließlich unbewohnbar wird. Der Boden sackt ab, Gebäude stürzen ein, die verbliebene Bevölkerung wird nach Hirschberg zwangsumgesiedelt. Allen Widrigkeiten zum Trotz bleibt die katholische Kirche von Karl Friedrich Schinkel bis heute stehen. Heute zieht der Ort mit seiner malerischen Lage und spannenden Geschichte wieder viele Leute an.
Drei verschiedene Standorte entlang unserer Route werden wir als potentielle Baugrundstücke für die zeitgenössische Interpretation eines Sanatoriums untersuchen.