Milano
WS22/23

Lehrpersonen: Dorothee Riedle - Sebastian J.R. Fatmann - Christoph Vüllers - Fabio Magnago

Mailand hat viele Wurzeln. Sie ist eine multiethnische Stadt reinrassiger Bastarde. Alle Mailänder sind illegitime Söhne zweiter Ehe, ihr Dialekt ist eine verunreinigte Sprache, die großen Architekturen sind Ausdruck fremder Kulturen. (...) Mailand ist der Orient und Mitteleuropa, ein bisschen Paris und viel Wien, auch ein wenig Florenz und viel Berlin. Mailand ist wie ein kleines Buenos Aires des Balkans, auf der Kippe zwischen Tango und Operette. Mailand, wo sich die Donau und der Rio de la Plata treffen, ist die Stadt der ironischen Sehnsucht.
Aus: Nicola Braghieri: „Mailand, die Stadt dazwischen“, 2004.

Wie kaum eine andere europäische Stadt ist Mailand faszinierend uneindeutig. Sie ist keine Stadt leichter Schönheit – und hat doch ihren unwiderstehlichen Zauber. Sie erscheint auffallend homogen, und doch sind die Fragmente ihrer ständigen Überformungen deutlich sichtbar.
Sie geht wie viele italienische Städte aus der kontinuierlichen Entwicklung eines antiken Ursprunges hervor – und ist doch viel eher die Summe geschichteter, radikaler Veränderungen.
Ihre Architektur ist eine offensichtliche Sammlung fremder Einflüsse und Ide- en, und hat doch eine ganz unverkennbare eigene Identität. Kurzum: Sie ist ein Ort, dessen Gegensätze ein merkwürdig selbstverständliches Miteinander entwickelt zu haben scheinen.

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